Desc: ...Bis die Gestapo kam: Regie: Bertram Rotermund, Rudolf Simon. Mit Helga Bertram, Martin Ming-Jeh Chen, Margot Heuselein, Woo Lie Kien. „Bis die Gestapo kam – Das „Chinesenviertel“ in St. Pauli“ – Wer in Hamburg nach den Anfängen chinesischen Lebens sucht, findet zunächst nichts weiter als eine Gedenktafel in der Schmuckstraße in St. Pauli. Mitten im Hamburger Kiez, zwischen Talstraße und Großer Freiheit, befand sich bereits in den 1920er Jahren ein „Chinesisches Viertel“. Nach dem Ersten Weltkrieg ließen sich dort einige Hundert Chinesen, meist ehemalige Seeleute, nieder, mit kleinen Läden, Wäschereien und Restaurants im Keller. In Altona gehörten die Chinesen zum internationalen Schmelztiegel des bunten Hafenviertels. Allerdings wurden sie meist mit Distanz als befremdlich oder sogar bedrohlich wahrgenommen: Gerüchte über „Opiumhöhlen“ und eine zwielichtige „Unterwelt“ kursierten, Polizeieinsätze und Rassendiskriminierung waren an der Tagesordnung, auch wenn die exotische, fremde Atmosphäre der „Chinesische Gasse“ hat so manchen St.-Pauli-Flaneur fasziniert. Während des Dritten Reiches gerieten die Chinesen in Hamburg zunehmend ins Visier der Behörden und wurden verfolgt, interniert oder vertrieben. Am 13. Mai 1944 führte die Gestapo schließlich eine „China-Aktion“ durch, bei der 130 chinesische Männer verhaftet, misshandelt und monatelang im Arbeitserziehungslager „Langer Morgen“ im Hamburger Hafen eingesperrt wurden. Das war das Ende des „Chinesischen Viertels“ auf St. Pauli. Der Film begibt sich auf Spurensuche und spricht mit vielen Zeitzeugen, die sehr eindrucksvoll von ihren Erlebnissen und Erinnerungen an die chinesische Gemeinschaft in St.Pauli während der Kriegs- und Nachkriegsjahre berichten.